Hörgeräte – besser hören, bessere Lebensqualität

Wenn bei Menschen das Hörvermögen abnimmt, ist es Zeit für ein Hörgerät. Das ist ein technisches Hilfsmittel, um den Hörverlust wieder auszugleichen. Es gibt zwei Hörgeräte-Bauformen: Hinter-dem-Ohr Modelle (HdO) und In-dem-Ohr Varianten (IdO). Beide haben ihre Vorteile. HdO-Hörgeräte verbinden einen größtmöglichen Funktionsumfang mit einer unauffälligen Optik. Diese Bauform eignet sich für jede Art von Hörminderung, auch bei hochgradigem Hörverlust. Üblicherweise wird der Lautsprecher bei diesen Geräten mit einem Schirmchen im Gehörgang eingesetzt. Der Gehörgang bleibt dabei gut belüftet. Dadurch können akustische Einflüsse ganz natürlich in das Ohr gelangen und dabei die Leistungen eines HdO-Gerätes verstärken. Eine andere Variante ist die offene Otoplastik (Abguss des Gehörgangs). Diese maßgefertigten Ohrstücke haben den Vorteil, dass sie nicht verrutschen können. Außerdem verhindern sie, dass zu viel Schall aus dem Gehörgang nach außen dringt. Dieser kann die Aufnahme der Umgebungsklänge von den Hörhilfen erheblich stören. Die andere Bauform, das IdO-Hörgerät ist noch unauffälliger, da es vollständig im Ohr verschwindet. Es unterstützt durch die Schallbrechung der Ohrmuschel natürliches Richtungshören. Da diese Geräte grundsätzlich kleiner sind, wird eine Benutzung nur bei leichten bis mittelmäßigen Höreinschränkungen empfohlen. Ein weiterer Wermutstropfen ist die vollständige Abdichtung des Gehörganges. Dadurch kann das Ohr schlechter belüftet werden. Verwender berichten auch, dass diese Bauform die Wahrnehmung der eigenen Stimme überbetonen kann.

 

Wie funktionieren Hörgeräte?

 

Diese kleinen Wunderwerke der Technik bestehen für gewöhnlich aus vier Bauteilen: Mikrofon, Prozessor mit Verstärker, Lautsprecher und Batterie. Die akustischen Signale der Umgebung werden vom Mikrofon aufgenommen und an den Prozessor weitergeleitet. Dieser verstärkt die Signale und leitet sie weiter an den Lautsprecher. Dieser wiederum sendet das akustische Signal an das Ohr. Von Hörminderung betroffene können wieder besser hören. Damit Hörgeräte aber überhaupt funktionieren, benötigen sie elektrischen Strom. Den liefert die Batterie. Diese gibt es üblicherweise als Einweg- oder als Akku-Knopfzelle. Unter den verschiedenen Knopfzellenmodellen sind die Zink-Air-Knopfzellen am verbreitetsten. Dieses Modell hat eine der höchsten Spannungsdichten. Die Spannungswerte der Batterie bleiben bis zu ihrem Lebensende stabil. Daher wird dieser Batterietyp heutzutage in den meisten Hörhilfen verwendet. Knopfzellen sind auch in Form von Akkus erhältlich. Diese Hörsysteme sind mit Lithium-Ionen-Akkus ausgestattet, die praktischerweise über Nacht in einem Ladegerät wieder aufgeladen werden können. Die Aufladezeit beträgt ungefähr drei Stunden. Im Dauerbetrieb halten die Akkus bis zu 24 Stunden. Dann müssen sie wiederaufgeladen werden.

 

Hörgeräte lassen sich genau auf die spezifischen Bedürfnisse und den Lebensstil des schwerhörigen Patienten anpassen. Sie verstärken im Grunde nur die akustischen Signale, die der Patient auch besser hören möchte. Daher sollte bei der Auswahl eines Hörgeräts grundsätzlich ein Hörgeräteakustiker hinzugezogen werden. Dieser kann das richtige Hörgerät für die Bedürfnisse des Betroffenen ermitteln und eine maßgeschneiderte Hörhilfe anfertigen.


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